Zählen und messen ist eine Grundlage für Erfolg. Kirchengemeinden tun sich allerdings manchmal schwer damit! Hier sind drei schnell zu erfassende Kennzahlen, die Gemeinden weiterbringen können.
Wie wachsen und gedeihen Gemeinden, wenn die Mitgliederzahlen sinken? Ein Patentrezept gibt es nicht. Die jährlichen Mitgliederzahlen reichen jedenfalls nicht aus, um wirklich zu sehen, wie es einer Gemeinde geht. Dafür braucht es andere Zahlen. Der Startpunkt dafür, die eigene Gemeinde besser zu messen, sind drei Kennzahlen, die jede Gemeinde einfach regelmäßig erfassen kann.
Vor dem Zahlenspiel sollten Kirchengemeinden aber drei Fragen beantworten:
- Wen wollen wir erreichen?
- Haben wir tatsächlich Angebote für die Gruppen, die wir erreichen wollen?
- Für welche dieser Zielgruppen wollen wir mehr anbieten?
Ohne Ziele sind Kennzahlen nutzlos. Um Schlussfolgerungen aus Zahlen zu ziehen, muss man sie an Zielen messen. Das bedeutet auch, nur die Zahlen wirklich wichtig sind, die eine Gemeinde selbst positiv verändern kann!
Der erste Schritt zum erfolgreichen Messen ist also, Zielgruppen festzulegen. Das können natürlich die Menschen sein, die eine Gemeinde jetzt schon erreicht, oder neue Gruppen mit anderen Interessen! Für jede dieser Gruppen sollte es ein digitales oder analoges Angebot geben. Dabei gilt: Alle Menschen gleichzeitig erreichen wird nie funktionieren. "Christ sein" reicht als gemeinsames Interesse nicht aus, um Menschen zusammenzubringen. Die Angebote der Gemeinde müssen schon in die Lebenswelt der Zielgruppen passen.
Das ist übrigens eine gute Möglichkeit, Ehrenamtliche einzubinden: Sie können Angebote leiten, die für ihre eigene Alters- und Interessensgruppe gedacht sind und dadurch aktiv das Gemeindeleben mitgestalten.
Welchen Einfluss die Arbeit für einzelne Gruppen auf die Gemeinde hat, lässt sich ganz gut erfassen. Dabei gilt immer: Dinge messen, die man nicht ändern kann, bringt nichts!
Drei Schlüsselzahlen für Gemeinden
Als erste Zahl zum regelmäßigen Messen empfehlen wir Besucher:innen bei Veranstaltungen. Vom Gottesdienst über Konzerte bis zu Jugendgruppen macht es Sinn, zu wissen, wo mehr und wo weniger Besucher:innen und Teilnehmer:innen sind. Im ChurchDesk-Kalender haben wir ein Zähltool dafür eingebaut, das auch über die App verfügbar ist (einfach auf den Kalendertermin klicken und auf "Besuche" klicken").
Die regelmäßige Besucher:innen-Zahl liefert die Antwort auf die Frage: Kommen die Menschen tatsächlich, und werden es mehr? Dabei sollten Sie auch schauen, ob die gewünschte Zielgruppe tatsächlich dabei ist oder ob doch andere Menschen kommen. Wenn zum Kirchenchor 40 Menschen da sind, aber die Hälfte statt Kantaten lieber Gospel singen möchte, ist es vielleicht Zeit für einen eigenen kleinen Gospel-Chor. Wenn zum Seniorennachmittag viele alleinerziehende Eltern mit Kindern kommen, brauchen sie vielleicht auch ein eigenes Angebot um diese Zeit.
Die zweite Zahl ist die Anzahl der aktiven Newsletter, die die Gemeinde verschickt. Die Übersicht lässt sich im "Kontakte"-Bereich von ChurchDesk schnell erfassen. Erfolgreiche Newsletter werden regelmäßig verschickt und passen zu den Interessen der Empfänger. Wenn eine Gemeinde Newsletter für spezifische Gruppen hat, sollten mehr Newsletter und mehr Empfänger auch in den Trend von mehr Besucher:innen bei den jeweiligen Veranstaltungen münden. Die Zahl der Newsletter-Empfänger ist ebenfalls interessant, um zu sehen, ob sich prinzipiell mehr oder weniger Menschen für die Angebote der Gemeinde interessieren. Diese Information lässt sich am einfachsten regelmäßig in eine Tabelle schreiben und so über Zeit vergleichen.
Die dritte Zahl ist die Zahl der Besucher:innen auf der Gemeindewebseite. Die gängigen Messmethoden ergeben zumindest einen Hinweis darauf, was Menschen auf der Gemeindehomepage am meisten interessiert. Diese Information sollte dann auch in den Vordergrund gestellt werden! Wir empfehlen Open-Source-Lösungen wie Matomo, das ähnlich funktioniert wie Google Analytics, es gibt aber zahlreiche andere Optionen, die Sie auf einer ChurchDesk-Webseite integrieren können.
Es gibt natürlich noch viel mehr Zahlen, die eine Gemeinde messen kann. Diese drei sind ein guter Start, weil die Auswertung zu den richtigen Fragen führt: Wenn weniger Menschen zu einer Veranstaltung kommen, was müssen wir ändern (Zeit, Thema, Zielgruppe), damit es wieder mehr werden? Wenn sich Menschen von unseren Newslettern abmelden, wie machen wir sie wieder interessanter? Was wollen Menschen über unsere Homepage eigentlich von uns wissen? So kann jede Gemeinde aus den einfachsten Zahlen erkennen, ob alte und neue Ideen funktionieren und damit mehr Menschen besser erreichen.