Stellen Sie sich vor, Sie planen über Wochen ein Jugend-Event in Ihrer Kirche, nur damit schließlich niemand erscheint. Oder Ihnen stehen unzählige Stunden Organisation für ein Konzert bevor, das kaum jemand hören wird. Für viele Kirchengemeinden klingt das leider allzu vertraut. Sie planen tolle Veranstaltungen, doch aus irgendeinem Grund scheint sich dies nicht rumzusprechen und sie erreichen nicht genügend Menschen.
Es ist augenscheinlich, dass es für viele Kirchengemeinden nicht mehr ausreicht, nur auf die Gemeindehomepage und den Newsletter zu vertrauen. Vielmehr gilt: Über umso mehr Kanäle eine Nachricht gesendet wird, desto erfolgreicher wird sie kommuniziert.
Generell vollzieht sich gerade ein Trendwechsel: die Menschen verbringen weniger Zeit im Browser, als vielmehr in Apps. Zudem beziehen sie ihre Informationen nun aus mehreren Quellen - statt wie früher lediglich auf eine Tageszeitung oder die Tagesschau zu vertrauen, sind die sozialen Netzwerke wie Twitter und vor allem Facebook wichtige Nachrichten-Plattformen geworden. (Nicht ganz ohne Probleme - wie man an die aktuelle Diskussion rund um das Thema FakeNews erkennt).
Es liegt nun an der Kirche, mit den Menschen gleichzuziehen. Menschen wollen heutzutage Informationen schnell abrufbar und ständig verfügbar. Und sie wollen Interessantes zügig und unkompliziert mit ihren Bekannten teilen können. Viele gemeinnützige Organisationen haben dies schon erkannt und einige der erfolgreichsten Kampagnen der letzten Zeit fußen auf einer durchdachten Nutzung von sozialen Netzwerken. Man denke an die ALS Ice Bucket Challenge oder die Brustkrebs-Kampagne “Check it, before it’s removed”.
Um sichtbarer zu werden, sollte sich die Kirche aktiv den sozialen Netzwerken zuwenden. Besonders Facebook eignet sich, um Informationen schnell zu verbreiten. Es braucht lediglich den sprichwörtlichen Knopfdruck.
Und sobald wiederum ein Mitglied einen Ihrer Posts teilt, verbreitet sich dieser umgehend in seinem Netzwerk - was sich besonders gut eignet, um Menschen außerhalb Ihrer normalen Reichweite anzusprechen. Sie treten auf diese Weise plötzlich mit einer Gruppe in Kontakt, die sonst im Alltag nicht mit der Kirche in Berührung kommt. Wenn Sie deren Aufmerksamkeit auch noch durch interessante Posts und Veranstaltungen gewinnen, können Sie sie später auch zu Ihrer Homepage und Newsletter führen - und vielleicht schon bald persönlich begrüßen.
Vorteile, auf die manche Gemeinden mit geringer Erfahrung im Betreiben von Facebook-Seiten oftmals verzichten. Eigentlich schade, denn gerade Facebook ist sehr einfach zu benutzen und braucht nur wenig Zeit um eingerichtet zu werden. Und mit den folgenden Punkten gelingt Ihnen die erfolgreiche Gemeinde-Facebookseite:
In fünf Schritten zu einer lebendigen Facebook-Page Ihrer Gemeinde
1. Gemeinsame Ziele
Wenn Sie als Gemeinde eine Facebook-Seite anlegen, ist es wichtig, dass sich alle aktiven Gemeindemitglieder als Besitzer der Seite fühlen, sodass sie diese aktiv mit Beiträgen bereichern. Dafür braucht es ein öffentliches Verständnis, warum die Facebook-Seite existiert und genauso eine geteilte Version, was Sie damit zu erreichen hoffen. Nehmen Sie Ihre Gemeindemitglieder von Anfang an mit und entwickeln Sie gemeinsame Ziele. Das sorgt dafür, dass Ihre Mitglieder zu motivierten Mitarbeitern werden.
2. Kreieren, managen, einladen
Soziale Netzwerke sind großartig aufgrund ihrer großen Reichweite und weil sie Ihnen Zugang zu Menschen verschaffen, die sonst nicht mit Ihrer Kirchengemeinde interagieren. Damit dies geschieht, werden Sie jedoch einige “Gefällt mir”-Angaben (“Likes”) brauchen. Machen Sie es doch zu einem internen Wettbewerb, wie viele Likes jede Person der Seite beschaffen kann. Oder setzen Sie sich monatliche Ziele um ihre Mitarbeiter zu motivieren, zur Seite einzuladen.
3. Halten Sie die Seite lebendig
Sobald Sie regelmäßige Leser (“Follower”) haben, ist es wichtig, die Seite zu pflegen und regelmäßige Beiträge zu veröffentlichen. Andernfalls werden die Menschen schnell Ihrer Seite überdrüssig oder vergessen sie - schlimmstenfalls machen sie das “Gefällt mir” rückgängig. Ihr Ziel sollte jedoch sein, im Gedächtnis zu bleiben und eine zentrale Anlaufstelle zu werden, wenn sich Menschen überlegen, woher sie ihre Veranstaltungsinformationen beziehen.
Ein einfacher, aber erfolgreicher Weg, für eine aktive Seite zu sorgen, ist es Fragen zu stellen, Umfragen zu starten oder Wettbewerbe/Challenges zu beginnen. Dabei ist es wichtig, dass sich die Seite vom Newsletter unterscheidet - eine bloße Kopie langweilt die Menschen! Ihre Vision für diesen Kanal sollte es sein, einen lebendigen Kommunikationskanal zu schaffen – also stimmen Sie die Inhalte darauf ab.
4. Stellen Sie fest, was funktioniert - und werten Sie es aus
Es ist wichtig festzustellen, was Ihre Follower mögen und was nicht. Was teilen sie? Wo kommentieren sie? Worauf reagieren sie? Entscheidend ist es, eine Art Muster für erfolgreiche Posts zu finden. Denn sobald Sie wissen, was Ihre Gemeinde mag, wissen Sie, wie man sie mit höherer Intensität einbindet. (Und im Gegenteil: wie man Engagement dämpft). Ein Tipp als Starthilfe: Facebook Beiträge mit Bildern erzeugen teilweise 2,3fach mehr Interaktionen als nicht bebilderte Beiträge.
5. Integrieren Sie die Seite in den Rest Ihrer Öffentlichkeitsarbeit
Ihre Facebook-Seite sollte nicht Ihre Website, Ihren Newsletter oder Ihre gedruckten Kommunikationsmittel ersetzen. Vielmehr sollte sie eine Ergänzung Ihrer anderen Kommunikationswege sein. So können die Links auf Ihrer Gemeinde-Facebook-Seite stellenweise auch im Newsletter aufgegriffen werden und umgekehrt. Auf die gleiche Art und Weise kann die Facebook-Seite der Gemeinde direkt auf Ihrer ChurchDesk-Homepage angezeigt werden. Und vielleicht nutzen Sie ja auch die Facebook-Seite, um Daten für die “Kontakte”-Funktion zu sammeln oder für weitere Funktionen, wie den Kalender. Dann wird Facebook ein wesentlicher Teil Ihrer Gemeindearbeit werden - und Ihre Veranstaltungen schon bald besser besucht.