ChurchDesk Blog: Als Kirche mehr Menschen erreichen

Warum gehen die Leute? - Kirchenaustritte und die Relevanz von Kirche heute

Geschrieben von Alissa Kim Neu | 23.08.22 09:29

Rund 640.000, das ist die schockierende Anzahl an Menschen, die sich im Jahr 2021 dazu entschieden, die Kirche zu verlassen. Wir wollen uns damit auseinandersetzen, was das für Gemeinden ganz konkret bedeutet  - in unserer ChurchDesk-Ideenschmiede am Freitag, den 16.09.

Kirchenaustritte haben Auswirkung auf die tägliche Arbeit 

Kirchenaustritte - ein Thema das zumindest ein Mal im Jahr in den Tagesthemen behandelt wird, sobald die offiziellen Austrittszahlen veröffentlicht werden. Doch Menschen, die sich haupt,- und ehrenamtlich in Gemeinden engagieren, treffen die abnehmenden Mitgliederzahlen nicht nur ein mal im Jahr sondern oft ganz konkret, wenn es um Engagement, Veranstaltungsformen und Finanzierung geht. 

Was gibt es für Möglichkeiten, Menschen zu begegnen, bevor sie sich zu einem Austritt entscheiden? Wir suchen für unsere ChurchDesk-Ideenschmiede nicht nach dem Geheimrezept, um eine sofortige Trendwende auszulösen, sondern um ganz praktische Ideen und Ansätze, um vor Ort nicht aufzugeben. Deswegen haben wir drei Gäste eingeladen, die uns in ihrem fünf-Minuten-Input von Ihrem Ansatz erzählen. Danach heißt es raus ins Plenum: was haben Sie für Ideen, Fragen oder Zweifel? 

Unsere ChurchDesk-Ideenschmiede - offen für alle 

In einer Stunde wollen wir uns am Freitag, den  16.09. von 16 bis 17 Uhr mit dem Thema befassen. Das Ganze geht über Zoom und ist offen für ALLE. Sie sind hauptamtlich engagiert oder im Gegenteil, sind erst kürzlich aus der Kirche ausgetreten? Wir freuen uns über zahlreiche Perspektiven! Mit der Anmeldung erhalten Sie den Zoomlink. 

 

Dabei sind

  • Andreas Schlamm, AMD-Generalsekretär, Referent für missionarische Kirchen­entwicklung
  • Inga Meißner, Leiterin des Segensbüro "segensreich" in Lübeck
  • Cornelius Bury, Pfarrer in der ev. Gemeinde Warendorf 
  • Matthias Hembrock, Pfarrer in der kath. Pfarrei St Georg, Bocholt 
     

Vor 70 Jahren waren noch fast jeder Kirchenmitglied

Kirchenaustritte wurden in Preußen übrigens das erste Mal im Toleranzedikt 1847 unter Friedrich Wilhelm dem Vierten möglich und im Kulturkampf in den 1870ern genau festgelegt. Seitdem hatten Menschen zumindest rein formell die Möglichkeit, ihre Mitgliedschaft in eine der beiden großen Kirchen in Deutschland zu beenden. Doch bis in die 50er Jahre des 19. Jahrhunderts blieben die Austritte relativ konstant. 1951 waren in Westdeutschland noch 96,4 % der Menschen kirchengebunden (Quelle: Wikipedia). 

Zahlen, die heute absolut unvorstellbar sind, denn spätestens seit den 1990er Jahren gibt es immer mehr Kirchenaustritte und auch die zukünftigen Zahlen sehen nicht gerade rosig aus. Laut der Freiburger Studie sollen sich die Mitgliedszahlen bis 2060 noch einmal um 50 % schrumpfen. 

Fehlendes Vertrauen, fehlende Relevanz 

Die Gründe sind vielseitig, aber oft ist es das fehlende Vertrauen und die abnehmende Relevanz, die Menschen zum Austritt bewegen. Darüber haben wir auch bei unserem Interview mit Heiko Kienbaum gesprochen, für den Kirche wieder zum sicheren Ort werden muss. Und darüber können Sie z.B. auch in der Studie des Bistum Essens zu Kirchenaustritten lesen.

Wie Sie dieses Thema wahrnehmen, persönlich oder aus der Sicht eines Haupt,- oder Ehrenamtlichen, kommen wir am 16.09. gerne ins Gespräch.