All Posts

Ein positives Arbeitsumfeld in der Gemeinde schaffen, aber wie?

Bild 04.06.24 um 15.17

In der Ideenschmiede zum Thema "Positives Arbeitsumfeld" standen verschiedene Fragen im Mittelpunkt. Zu Gast hatten wir Christiane von Matuschka, Pfarrer Jürgen-Udo Arndt, Lena Kircheldorff und Celine Iding. Die Diskussionen fokussierten sich darauf, wie das Arbeitsumfeld innerhalb der Gemeinden effektiv gestärkt werden kann. Ein breites Spektrum an Themen wurde abgedeckt, angefangen bei den grundsätzlichen Voraussetzungen zu einem guten Arbeitsklima bis hin zu konkreten Tipps, wie die Kommunikation im Team verbessert werden kann.

Die Aufzeichnung finden Sie hier.

Die Themen und Expert:innen

Unsere erste Speakerin war Christiane von Matuschka, Coach und langjährige Karriereberaterin und Dozentin an der Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld. Danach referierte Pfarrer Arndt, der in der evangelischen Kirchengemeinde in Osthofen besonders in der Notfallseelsorge involviert ist. Anschließend hörten wir den Beitrag von Lena Kricheldorff, Leiterin des evangelischen Familienbildungsstätte in Kassel, die in einem puren Frauenteam arbeitet. Zuletzt hörten wir Celine Iding, die Wirtschaftskommunikation studiert hat und als Beraterin bei workhacks arbeitet, einer Beratungsfirma die es sich zur Aufgabe macht, Strukturen im Büro zu fördern, die die Zusammenarbeit verbessern. 

Ein positives Arbeitsumfeld entsteht nicht über Nacht, sondern erfordert kontinuierliche Anstrengungen und Engagement von allen Beteiligten. Doch wie schaffen wir eine Umgebung, in der jede:r Einzelne sein Potenzial entfalten kann?

Teamplayer sein: Der Schlüssel zum Erfolg

Der erste Schritt besteht darin, ein echter Teamplayer zu sein. Das bedeutet vor allem, fair und respektvoll mit sich selbst und miteinander umzugehen. Fairness schafft Vertrauen und sorgt dafür, dass sich alle möglichst wertgeschätzt fühlen. Es ist wichtig, hilfsbereit zu sein und anderen Unterstützung anzubieten, wenn diese benötigt wird. Das fördert das Gemeinschaftsgefühl und eine Kultur der Zusammenarbeit. Verständnis für die Herausforderungen der Kolleg:innen zu zeigen, zeigt von Größe und trägt wesentlich zu einem harmonischen Miteinander bei.

Auch eine positive Einstellung gegenüber dem Arbeitsplatz als solchem und den Kolleg:innen allgemein wirkt ansteckend und kann die gesamte Stimmung im Team anheben. Zusätzlich ist es hilfreich, sich gemeinsame Ziele zu setzen, auf die alle hinarbeiten können. Das stärkt das Zugehörigkeitsgefühl und sorgt für eine klare Ausrichtung des Teams.

Hierzu sprach Lena Kricheldorff, die mit ihrem Team noch im Findungsprozess ihrer freien Arbeit steht. Es ist, wie man es vermutet, auch ein wenig eine Typfrage, wie es um die Fairness von Kolleg:innen steht. Zum Beispiel bei der Arbeitszeiterfassung oder der Einteilung der Arbeit. Wichtig ist, sich selbst zu hinterfragen und auch bei den anderen ein Auge darauf zu werfen, wie Sie es machen. Vertrauen ist aber hier das A und O! 

Ehrliche und effektive Kommunikation fördern

Ein weiterer wichtiger Faktor für ein positives Arbeitsumfeld ist eine ehrliche und effektive Kommunikation. Dafür eignet sich zum Beispiel eine direkte Feedback-Kultur. Offenheit und Ehrlichkeit im Miteinander fördern Vertrauen und Transparenz. Es ist wichtig, sich selbst und andere zu hinterfragen, um eine Kultur der Verantwortung zu schaffen. Regelmäßiges Feedback und die daraus resultierende Kommunikation sollten ein fester Bestandteil der täglichen Routine sein, um sicherzustellen, dass wichtige Informationen ausgetauscht und Missverständnisse vermieden werden. Dies kann durch regelmäßige Meetings oder sogenannte Check-Ins erreicht werden. 

Christiane von Matuschka betonte hier, wie wichtig es ist, auch einstehen zu können, wenn man etwas nicht kann und Hilfe benötigt. Dies zeugt von Selbstreflexion und es ist natürlich ganz normal, nicht alles direkt zu wissen oder zu können. Es ist nicht schlimm, Fehler zu machen, denn aus ihnen kann man lernen und so entwickelt man sich weiter. Auch soziale Veranstaltungen außerhalb des Büros, wie gemeinsames Essen oder Ausflüge bieten eine gute Gelegenheit, sich besser kennenzulernen und Vertrauen aufzubauen. Diese Stärkung der persönlichen Verbindung kann dann nämlich potentiell zukünftig schwierige Gespräche erleichtern, wenn sie notwendig werden. Achtsamkeit und ein respektvoller Umgang in Ton und Art miteinander sollten dabei immer im Vordergrund stehen, damit sich jeder gehört und wertgeschätzt fühlt. Wichtig ist es, sachlich zu bleiben und nicht persönlich zu werden! Auch hier gilt: Übung macht den Meister.

Grenzen ziehen und die Work-Life Balance wahren

Gesunde Grenzen zu ziehen und auf die Work-Life-Balance zu achten, sind ebenfalls wichtige Elemente eines positiven Arbeitsumfelds. Es ist wichtig, bewusst Nein sagen zu können, um Überlastung zu vermeiden. Überlegen Sie, welche Grenzen für Sie gesund und notwendig sind, und kommunizieren Sie diese klar und möglichst im Voraus. Geben Sie Ihren Kolleg:innen den Raum, den Sie benötigen, falls es gewünscht ist. Aber achten Sie darauf, nicht den Draht zueinander zu verlieren. Zudem ist die Balance zwischen Arbeit und Privatleben auch wichtig. Denn Pausen, Erholungszeiten und Ausgleich sind entscheidend für langfristige Produktivität und Zufriedenheit bei der Arbeit. 

Weiterbildungen und Perspektiven für die Zukunft bieten

Die Förderung der persönlichen und beruflichen Entwicklung ist sowohl für das Team als auch für die einzelnen Mitarbeitenden wichtig. Weiterbildung und das Erwerben neuer Fähigkeiten bringen frischen Wind ins Team und fördern die individuelle Entfaltung. Fordern Sie sich selbst und andere auf gesunde Weise heraus, um kontinuierlich zu wachsen und sich weiterzuentwickeln. Dies stärkt nämlich auch das Selbstvertrauen!

Pfarrer Udo-Jürgen Arndt berichtete zu diesem Punkt aus seinem Alltag, dass sich die Notfallseelsorger:innen regelmäßig treffen und zu den erlebten Erfahrungen der letzten Zeit austauschen und sich unterstützen. Diese Unterstützung beginnt beim Gespräch und dem Austausch zu schwierigen Einsätzen und führt bis hin zu Schichtwechseln oder Übernahme von einzelnen Fällen. Zudem werden in Pfarrer Anrdts Gemeinde auch Fort- und Weiterbildungen ganz gezielt gefördert, um sicherzugehen, dass die Seelsorgenden alle Mittel zur Hand haben, die sie unterstützen.

Gemeinsame Ziele stecken und Routinen entwickeln

Der letzte Punkt ist es, gemeinsame Ziele und routinierte Abläufe für das Team zu entwickeln. Diese sorgen für Struktur und Kontinuität im Arbeitsalltag. Klare und erreichbare Ziele, die gemeinsam im Team definiert werden, schaffen Orientierung und Motivation für alle Beteiligten. Regelmäßige Abläufe und Routinen geben Sicherheit und Verlässlichkeit, dies kann zum Beispiel durch wiederkehrende Meetings erreicht werden, oder klare Zeiten in denen jeder ungestört einzeln arbeiten kann. Wichtig ist auch hier, die Erwartungen frühzeitig zu klären, um Missverständnisse zu vermeiden.

Dazu führte Celine Iding mit einem ihrer workhacks aus, wie jeden morgen im Büro zum Beispiel eine Stunde “Fokuszeit” eingeführt werden kann, in der man dann nicht vom Kollegen gegenüber zum Wochenende ausgefragt werden sollte.

Setzen Sie gemeinsam Ziele und etablieren Sie Routinen, die für Struktur und Motivation sorgen. So wird der Arbeitsplatz zu einem Ort, an dem man gerne arbeitet und gemeinsam Erfolge feiert.

Bis zum nächsten Mal!

Sie sind leidenschaftlich engagiert und möchten Input zum Thema Kalendernutzung in ChurchDesk? Dann ist die nächste Online Veranstaltung ChurchDesk in der Praxis genau das Richtige für Sie! Hier ist der Link zur Anmeldung.