In der heutigen Zeit stehen Gemeinden vor der Herausforderung, neue Menschen anzusprechen und bestehende Gemeinschaften zu stärken. Dabei spielen kreative Ideen, gezielte Ansprache und eine klare Zielgruppenorientierung eine entscheidende Rolle. In der Ideenschmiede wurden Erfahrungen und Lösungsansätze geteilt, die inspirieren und Mut machen. Selma Dorn und Friederike Nordholt betonten, dass schwankende Teilnehmerzahlen oder niedrige Resonanz kein Grund sind, ein Projekt vorschnell aufzugeben. Vielmehr gilt es, flexibel zu bleiben, zu experimentieren und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen.
Neue Zielgruppen erreichen – das gelingt am besten mit Formaten, die auf ihre Interessen und Bedürfnisse zugeschnitten sind. Ein Beispiel ist die von Selma Dorn ins Leben gerufene Veranstaltung namens Aperol und Amen, die sich an junge Erwachsene zwischen 18 und 40 Jahren richtet. In einer lockeren Atmosphäre werden Themen wie "Krisenbewältigung anhand der Elia-Geschichte" oder "Krieg und Frieden" diskutiert. Trotz geringer Teilnehmerzahlen (3-8 Personen) ist das Feedback auf persönliche Einladungen, etwa per handgeschriebener Postkarte, positiv.
Friederike Nordholt ergänzte ihre Erfahrungen aus einem anderen Kontext, insbesondere zur Sichtbarkeit von Events. Sie brachte eine Marketing-Perspektive ein, basierend auf ihrer Arbeit bei ChurchDesk und ihrer Beteiligung an einer monatlichen Taizé-Andacht in einem Kloster in der Nähe von Hannover. Sie betonte die Bedeutung der Zielgruppendefinition und kreativer Kommunikationskanäle, etwa durch Plakate, WhatsApp-Status oder regelmäßige Newsletter. Die Veranstaltung zieht ein wechselndes Publikum an, abhängig von Faktoren wie Ferienzeiten oder rechtzeitiger Kommunikation.
Eine weitere Idee, die Selma Dorn nannte, ist die einer biblischen Weinwanderung, die Gemeinschaftserlebnisse mit spirituellen Impulsen verbindet. Solche kreativen Ansätze laden Menschen ein, die vielleicht wenig Berührungspunkte mit traditionellen Gemeindeangeboten haben.
Ein zentraler Punkt bei der Planung von Veranstaltungen ist die Frage: Für wen ist das Angebot gedacht? Die Zielgruppe muss genau definiert werden, um die Ansprache und die Inhalte darauf abzustimmen. Versucht man, alle anzusprechen, erreicht man oft niemanden. Dabei ist es hilfreich, typische Kommunikationswege der jeweiligen Zielgruppe zu kennen:
Wichtig ist auch, innerhalb der Gemeinde nach bestehenden Gruppen zu suchen, die sich für das Angebot interessieren könnten – etwa Chöre oder Elternkreise.
Eine erfolgreiche Veranstaltung steht und fällt mit der Kommunikation. Dabei sollten die bestehenden Möglichkeiten optimal ausgeschöpft werden:
Ein klarer Vorteil: Regelmäßige Einladungen, die alle Kommunikationskanäle einbinden, erhöhen die Sichtbarkeit und die Chance, neue Teilnehmende zu gewinnen.
Regelmäßigkeit schafft Vertrauen:
Veranstaltungen, die in festen Abständen stattfinden, schaffen Verlässlichkeit und fördern die Bindung. Wenn Menschen wissen, dass eine Veranstaltung monatlich oder quartalsweise stattfindet, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie beim nächsten Termin dabei sind.
Geduld und Ausdauer:
Neue Formate brauchen Zeit, um sich zu entwickeln. Die Teilnehmerzahlen können anfangs gering sein, und Schwankungen sind normal. Entscheidend ist, sich davon nicht entmutigen zu lassen. Jede neue Verbindung – auch wenn sie anfangs klein erscheint – ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Digitale Formate können Menschen einbinden, die aus räumlichen oder gesundheitlichen Gründen nicht vor Ort sein können. In der Gemeinde von Selma Dorn werden Gottesdienste als Podcast zur Verfügung gestellt, was besonders bei Berufstätigen und älteren Menschen gut ankommt. Solche Angebote schaffen zusätzliche Berührungspunkte und helfen, langfristig die Bindung an die Gemeinde zu stärken.
Projekte überdenken und gegebenenfalls loslassen
Manchmal zeigt sich, dass ein neues Format trotz aller Bemühungen nicht genug Resonanz findet. Es ist wichtig, ehrlich zu analysieren, ob die Ressourcen vielleicht an anderer Stelle besser eingesetzt werden können. Doch auch aus solchen Projekten lassen sich wertvolle Erfahrungen ziehen, die bei der Planung neuer Angebote helfen.
Erfolgreiche Gemeindearbeit durch gezielte Ansprache und Engagement
Die Veranstaltung hat gezeigt, wie wichtig es ist, Angebote zielgerichtet zu planen, Geduld zu haben und kreativ zu bleiben. Neue Wege wie die Nutzung sozialer Medien oder handschriftlicher Einladungen können genauso wertvoll sein wie bewährte Kanäle wie Aushänge in Gemeindeschaukästen. Entscheidend ist, mit Freude und Ausdauer dranzubleiben und jede neue Verbindung zu schätzen.
Lassen Sie sich inspirieren und überlegen Sie, welche Ideen sich auf Ihre Gemeinde übertragen lassen. Vielleicht ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt, um neue Formate auszuprobieren oder bestehende Veranstaltungen weiterzuentwickeln!