Weihnachten - Geschenke, Familie, Kirchenbesuch?
Doch mit den steigenden Infektionszahlen steht genau das in Gefahr und viele Kirchen und Gemeinden fragen sich, wie das Weihnachtsfest bei ihnen aussehen überhaupt kann. Genau darüber haben wir in unserer sechsten Ideenschmiede zum Thema Weihnachten am 19.11. gesprochen.
Für erste Inspirationen gaben vier Panelisten aus verschiedenen Bereichen mit ihren eigenen Ideen und Themen einen kurzen Impuls.
Als Teil von Weihnachten neu erleben ist Markus Heusser klar, dass sich Kirchen und Gemeinden auf den Inhalt von Weihnachten konzentrieren sollten. Die Kaufhäuser, Städte und Einzelpersonen kümmerten sich schon um die Dekoration, das gute Essen und das ganze Ambiente. Die Kirche aber könne diese Vorbereitungen mit Inhalt füllen. So solle Weihnachten dieses Jahr kein Corona-getriebenes Fest, sondern ein Jesus-getriebenes Fest werden.
Da vor allem die Nähe an Weihnachten eine große Rolle spielt, ermutigte er, so viel Kontakt wie möglich zu ermöglichen. Die Nähe zu den Menschen ist das, was die Kirche richtig machen könne. Als Beispiel dafür nutze "Weihnachten neu erleben" auch immer Anschauungsmaterial, das die Menschen zu Hause wirklich nutzen und anfassen können und ermutige zu Präsenz, wo es möglich sei.
Weihnachten neu erleben bietet selbst mit Adventskalendern für groß und klein, täglichen Impulsen und einer großen Liveshow im Fernsehen am ersten Weihnachtsfeiertag die Möglichkeit, die Geburt Christi neu zu feiern. Mit dabei sind mittlerweile schon 420 Gemeinden aus verschiedenen Konfessionen und Kontexten. Die Materialien auf der Webseite stehen allen als Inspiration frei zur Verfügung und können auch von Ihrer Gemeinde genutzt werden: Hier finden Sie das Material von Weihnachten neu erleben.
Für Christoph Krachten von United Creators ist das Netz der Ort, um auf kirchliche Weihnachtsveranstaltungen aufmerksam zu machen, und dort vor allem die sozialen Medien. Wenn sich nun die Menschen immer weniger in persona träfen, würden sie nämlich genau da weiterhin erreicht. Ein Tipp aus seiner langjährigen Praxis war die Nutzung des "tent-pole programming". Der Begriff ist inspiriert von der Praxis der Zirkusse, die vor ihrer Ankunft in Städten schon alles plakatieren und so Aufmerksamkeit vor dem eigentlichen Event wecken. "Tent-poling" auf den sozialen Medien für einen Weihnachtsgottesdienst könnte da z.B. ein digitaler Adventskalender sein.
Doch auch der Mut zur Lücke sei gut, denn sonst könnten eigene Weihnachtsaktionen in einer Vielzahl von ähnlichen Angeboten untergehen. Hilfestellung beim Finden von für das Netz interessante und besondere Themen rund um Weihnachten gibt es auf Google Trends oder Taboola Trends. Wenn sich Ihre Gemeinde noch stärker auf die sozialen Medien konzentrieren und Ihre Reichweite verbessern will, erhalten Sie als ChurchDesk-Kunde sogar einen exklusiven Rabatt für den Social-Media-Kurs "Mission Reichweite" von United Creators, der sich speziell an Kirchengemeinden richtet.
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Neben Gottesdienstinhalten ist Weihnachten auch immer die Zeit, in der für soziale Projekte oder eigene Anliegen Spenden gesammelt werden können. Für Hilfsorganisationen wie Brot für die Welt ist diese große Spendenbereitschaft ganz besonders wichtig, um ihre Arbeit gut zu verrichten.
Regina Seitz von Brot für die Welt hatte da gleich mehrere Tipps für Gemeinden dabei, wie sie sich in der Weihnachtszeit für soziale Projekte engagieren könnten. So könnte ein (gut sichtbarer und erleuchteter) Spendenbriefkasten vor der Kirche errichtet oder mit QR-Codes auf den Einladungen und Liedblättern auf die Spendenwebseite verwiesen werden. Gemeinden könnten nun auch eigene Projekte auf der Webseite von Brot für die Welt einrichten und über dieses immer aktuell informiert werden. Für die Gottesdienste eignet sich eine Online-Kollekte wie der digitale Klingelbeutel oder für ChurchDesk-Kunden die Zahlungs- und Spendenmöglichkeiten in ChurchDesk. Brot für die Welt hat außerdem eine eigene Seite zur diesjährigen Weihnachtskollekte eingerichtet, wo Sie alle Tipps und Ideen finden.
Sebastian Fitzke ist einer der Pfarrer in der luth. Kirchengemeinde "Die Brücke" in Braunschweig. Diese hatte im letzten Jahr ihre Kirche einfach selbst zum Weihnachtsbaum umfunktioniert. Die bunt mit Lichtern angestrahlte beleuchtete Kirche erweckte viel Interesse im ganzen Stadtteil. Pfarrer Fitzke verband das mit dem Gedanken der stellvertretenden Teilnahme: Sobald das Interesse von Menschen an den Weihnachtsveranstaltungen der Kirche geweckt werde, geschehe eine gewisse Teilnahme. "Weihnachten kann man nicht absagen", daher muss man es auf jeden Fall sichtbar machen - und am besten eben nach außen.
Im letzten Jahr hatte die Gemeinde außerdem gute Erfahrung mit einem Freiluftgottesdienst gemacht - trotz Kälte und Nässe. Das Ticketsystem über die Formularfunktion von ChurchDesk nutze man in Braunschweig erfolgreich für alle größeren Gottesdienste. So könne man leichter einchecken und behalte den Überblick, den man, wenn nötig, auch dem Ordnungsamt weiterleiten könne.
Um Weihnachten herum ist Disruption manchmal ein Stichwort, um die Aufmerksamkeit auf die (digitalen) Gottesdienstangebote zu lenken. Neue Ideen offline finden auch schnell den Weg ins Netz und anders herum. Ein Beispiel dafür ist die bunt beleuchtete Kirche von Pfarrer Fitzke, deren Foto schnell den Weg in mehrere Whats-App-Gruppen in verschiedenen Stadtteilen fand. Und manchmal können vielleicht auch eher seicht wirkende Themen wie die neue amerikanische Tradition des "ugly christmas sweaters" (das Tragen eines maximal hässlich gestalteten Weihnachtspullovers) zum Ausgangspunkt für einen Impuls, eine Predigt oder auch eine Veranstaltung werden.
An Weihnachten geht es oft um Nähe, die Menschen suchen. Dummerweise ist Nähe gerade das, was aufgrund der Coronapandemie eingeschränkt werden soll. Kompromisse sind da z.B. Außengottesdienste, Weihnachtsspaziergänge oder kleine Gruppen. Zudem können schon in der Adventszeit interaktive Aktionen gestartet werden, wie z.B. ein Mitmachadventskalender, bei dem jeden Abend ein anderes Fenster eines Gemeindemitglieds geschmückt und erleuchtet wird. An diesem Ort können sich dann kleine Gruppen für einen Glühwein, eine Lesung o. Ä. treffen.
Wie es für viele Teilnehmer der Ideenschmiede so schön feststand: Weihnachten kann nicht ausfallen. Trotzdem werden die Umstände in diesem Jahr auch wieder etwas anders sein. Weitere praktische Tipps können da die Arbeit mit QR-Codes an den einzelnen Sitzplänen sein, und vor allem genug Freiwillige oder sogar externe Sicherheitsdienste, um die Anmeldungskontrollen und Test/Impfnachweise zu kontrollieren. Da der Umgang mit Corona und den Restriktionen bei manchen Kirchenmitgliedern umstritten ist, zählt es, frühzeitig und transparent ein Hygienekonzept zu entwickeln und bei den Veranstaltungen immer auch Personen dafür einzuplanen, die im Konfliktfall gut vermitteln können.