ChurchDesk Blog: Als Kirche mehr Menschen erreichen

Ideen zu Pfingsten #6: Zugezogene willkommen heißen

Geschrieben von Hanno Terbuyken | 30.05.20 11:44

Im Hackathon #GlaubenGemeinsam vor ein paar Wochen sind viele Ideen entstanden, wie Gemeinden kreativ mehr Menschen erreichen und Kirche anders denken können. Zu Pfingsten, dem Fest des Heiligen Geistes, stellen wir euch sechs dieser Ideen vor und wie die Gemeindewerkzeuge von ChurchDesk euch bei der Umsetzung helfen. Heute: Neu hier? Wie wär's mit Gemeinde?

Projekt 6: Zugezogene in der Stadt willkommen heißen

Die Idee (Projektseite): Wer neu in eine Stadt zieht, sucht nach Anschluss, gerade in der Großstadt. Kirchengemeinden haben da einiges anzubieten (meistens jedenfalls), aber das müssen die Zugezogenen erstmal mitbekommen. Beim Hackathon hat sich eine Projektgruppe überlegt, wie das geht und worauf Gemeinden dabei achten sollten. Der Erstkontakt sollte auf keinen Fall der Hinweis auf die Kirchensteuer oder ein Brief mit Überweisungsträger für den Förderverein sein.

Die Umsetzung: Erster Schritt für die Gemeinden ist, überhaupt ein Angebot für Zugezogene zu haben. Ihr solltet also zuerst rauskriegen, wer eigentlich in eure Gegend zieht - ein Telefonat mit eurem kirchlichen Meldewesen und der Stadt kann euch mehr Informationen liefern. In Großstädten ist der Charakter eures Viertels und eurer Gemeinde natürlich auch wichtig dafür, wen ihr ansprechen wollt und könnt. Achtet darauf, dass es nicht notwendigerweise nur deutschsprachig sein muss. Auch internationale Zugezogene suchen nach Anschluss!

Die Projektgruppe hat Aktivitäten von unterschiedlicher Intensität vorgeschlagen: Willkommensgottesdienst, Kaffeetrinken, Pizzaabende oder ein Grillnachmittag, Sonntagsfrühstück nach dem Gottesdienst oder ein Familienbrunch, ein Stadtteilspaziergang, WG-Vermittlung oder ein Running Dinner (oder Running Church!). Einladungen zu offenen Feste, Gelegenheiten zum Essen und niederschwellige Kulturveranstaltungen werden gern angenommen. Gebt den Zugezogenen eine Gelegenheit, ihre neuen Nachbarn und ihre neue Umgebung kennenzulernen!

Eure Einladung muss bei den Menschen auch ankommen. In der Großstadt ist immer Bewegung, ein regelmäßiges Angebot kann sich also lohnen. Dann müsst ihr nicht auf die Meldebescheinigung warten, die meistens erst kommt, wenn die neuen Nachbarn schon längst auf der Suche nach Möglichkeiten sind, neue Menschen kennenzulernen. Beim Suchen hilft euch der klassische Aushang ebenso wie das Internet. Bibliotheken, Schulen und Universitäten, Schulen, Kindergärten, Cafés, Aushangbretter im Supermarkt und lokale Läden sind gute Orte, um eure Einladung per Flyer, Postkarte und Plakat auszusprechen.

Wenn die Zugezogenen Kirchenmitglied sind, bekommt ihr die Adressen von eurem Meldewesen und könnt ihnen einem Brief schreiben. Der sollte ein paar Optionen zeigen: Ladet sie ein, eure Facebook-Seite zu liken, zu einem eurer Stadtteilspaziergänge, erzählt von den nächsten Gottesdiensten und Konzerten und gebt den direkten Kontakt zu euren Pfarrer:innen weiter. Fragt sie auch nach ihren Interessen, am besten bei einer persönlichen Begegnung! Vielleicht wollten sie ja schon immer eine eigene Wandergruppe gründen, Hausaufgabenhilfe anbieten, sind begnadete Posaunisten oder haben früher schon mit Geflüchteten gearbeitet und wollen das weiter tun. Auch dafür könnte eure Gemeinde der richtige Ort sein.

Wenn die Zugezogenen keine Kirchenmitglieder sind, ist der Zufallsfund einer passenden Aktion eure beste Chance, sie kennenzulernen. Dafür sollten mindestens eure Facebook-Seite und eure Webseite aktuell sein. Eure Internetseite braucht die anstehenden Termine, einen Punkt "Neu hier?" zum Anklicken und am besten die Frage: "Was können wir für dich tun?".

Wie hilft ChurchDesk dabei?

ChurchDesk ist als Unterstützung für Gemeinden gebaut, damit sie mehr Menschen erreichen und treffen können. Das ganze Produkt greift mit diesem Ziel ineinander. Ihr könnt die Webseite mit unseren Werkzeugen entsprechend gestalten und einen Bereich für Zugezogene schaffen, Anmeldungsformulare für die entsprechenden Veranstaltungen bereitstellen und eure öffentlichen Termine aus dem Kalender direkt auf eure Facebook-Seite stellen.

Das hilfreichste Werkzeug ist aber das Kontakte-Modul, sobald der Erstkontakt hergestellt ist. Ihr braucht eine E-Mail oder eine Telefonnummer und die Einwilligung, dass ihr sie speichern und den Menschen damit kontaktieren dürft. (Wenn ihr ChurchDesk-Formulare nutzt, sind diese aktiven Einwilligungen darin schon vorgesehen.) Im Kontakte-Modul könnt ihr Zugezogene in einer Gruppe zusammenfassen und sie per SMS oder E-Mail gemeinsam informieren. Sobald ihr sie ein bisschen besser kennt, könnt ihr an dem Kontakt weitere Interessen notieren, so dass sie zielgenau auch von euren weiteren Angeboten erfahren können, die zu ihnen passen.

Die meisten Menschen, die (noch) nicht aktiv am Gemeindeleben teilnehmen, hören höchstens im Verteilrhythmus des Gemeindebriefs von ihrer Gemeinde, und auch das nur, wenn sie offiziell Kirchenmitglied sind. Das reicht nicht, dass sie sich als Teil einer Gemeinschaft fühlen können. Nutzt deshalb die Möglichkeit, sowohl eure getauften Mitglieder als auch alle Interessierten nach ihren jeweiligen Interessen immer wieder zu informieren! Je nachdem, wie viel in eurer Gemeinde passiert, ist ein wöchentlicher oder zweiwöchentlicher Newsletter keineswegs aufdringlich. So haltet ihr auch Kontakt zu Zugezogenen, selbst wenn sie nur einmal da waren. So lange sie sich nicht vom Newsletter abmelden, können sie immer genau den einen Termin finden, bei dem sie sagen: Das war eigentlich sehr nett, da gehe ich nochmal hin. Und dann könnt ihr sie auch ein zweites, drittes oder viertes Mal willkommen heißen.

Weitere hilfreiche Hinweise

Auch diese Projektgruppe hat ihre Hackathon-Überlegungen aufgeschrieben, die auf GlaubenGemeinsam.de per .zip-Archiv zur Verfügung stehen. Ihr findet darin eine gute Zusammenfassung auf einer PDF-Seite, eine vierseitige Dokumentation mit Details zu unterschiedlichen Zielgruppen und einen Designvorschlag für eine Willkommenseinladungs-Postkarte.

Wenn ihr dieses Projekt in eurer Gemeinde ausprobiert, erzählt uns davon: auf eurer Gemeindewebseite, unserer Facebook-Gruppe oder anderswo und schickt mir gerne einen Hinweis (Twitter, E-Mail)!