ChurchDesk steht für "Mehr Gemeinde. Weniger Administration." Die Digitalisierung zieht sich durch all unsere Lebensbereiche. Wieso also bei der Kirche Halt machen? Genau das hat sich die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) bei der Entwicklung ihrer selbst entwickelten App auch gedacht. Die KirchenApp ist ein erfolgreicher Newcomer für alle iOS- und Android-Geräte. Nun wurde die KirchenApp sogar mit dem Innovations-Preis "Ausgezeichneter Ort 2015" im Wettbewerb "Deutschland -Land der Ideen" ausgezeichnet.
Christoph Römhild ist Mitarbeiter im Projektbüro Reformprozess der EKD und eine wahre Bekanntheit in seinen Kreisen. ChurchDesk hat mit ihm gesprochen und Einblicke in die Entwicklung jener App bekommen, die Glauben und Technologie so wunderbar verbindet. Die Grundidee des Projekts wurde 2012 geboren und basierte auf dem Konzept der Offenen Kirchen. Offene Kirche bedeutet, dass die Kirche auch unter der Woche geöffnet ist. Sie sollte auch dann ein Zufluchtsort für Menschen auf der Suche nach Stille, Zeit und Raum zum Beten sein. Erweitert durch die Tatsache, dass die Kirche auch für Touristen ein enormer Anziehungspunkt ist, kam der Wunsch auf, diese Kirchen in einem digitalen Medium für die Öffentlichkeit noch zugänglicher zu machen. So führte eins zum anderen und die Ideen des Audio-Guides, der Visualisierung durch Fotos und kurze Videos kamen hinzu. Die App ist über den Apple Store und den Google Play Store downloadbar. Durch die Browser-Version ist sie aber auch für Windows- und Blackberry-Geräte nutzbar. Der erste große Erfolgspunkt war kirchenpolitischer Bedeutung. Angestoßen durch die KirchenApp arbeiten nun alle 20 Landeskirchen gemeinsam daran, eine digitale Datenbank für die KirchenApp aufzubauen. Diese Datenbank soll Informationen über jede Kirche in Deutschland zur Verfügung stellen, wie z.B. die Öffnungszeiten, Gottesdienste, Kontaktdaten und die Internetadresse. Wichtig ist Pastor Römhild aber, dass die KirchenApp nicht mit einem traditionellen Museumsbesuch verglichen wird: "Die KirchenApp blickt nicht nur auf Vergangenes, sondern auf die Aktualität der Kirche. Menschen heiraten in der Kirche, weinen und lachen dort. Die App soll das Besondere der Kirchenräume vermitteln." , erläutert Christoph Römhild und verdeutlicht damit, was die App eigentlich ausmacht.
Was kann die KirchenApp?
Da ist sie nun also, die KirchenApp. Anfang des Jahres blickte die EKD auf nur 36 teilnehmende Kirchen, heute sind es über 4,900 Kirchen. Das ist eine enorme Entwicklung, die noch lange nicht ihr Ende gefunden hat. Im Folgenden haben wir nochmal alle Features der KirchenApp aufgeführt und uns die Browser-Version selber mal angesehen:
Per Umkreissuche findet die App Kirchen in Ihrer direkten Umgebung. Wegbeschreibungen, zusätzliche Informationen zu Öffnungszeiten und Gottesdiensten sind inklusive. Dieses informative Datenblatt wird mit Informationen der landeskirchlichen Datenbanken gefüllt und wird regelmäßig erneuert.
Das virtuelle Erlebnis der KirchenApp wird noch durch einen Audio-Guide, Videos und Fotos der jeweiligen Kirche getoppt. Der Audio-Guide steht für jeden Nutzer der App oder der Browser-Version zum Download bereit und kann anschließend beim Kirchenbesuch offline abgehört werden.
Ein weiteres und bisher einzigartiges Highlight ist der Kinder-Audio-Guide der St. Nicolai Kirche in Mölln. Mit einer Eule als Maskottchen und beeindruckenden Illustrationen haben dort auch die Kleinsten von uns die Möglichkeit auf spielerische und anschauliche Weise die Kirche zu erkunden.
Sie wollen Teil der KirchenApp werden?
Die KirchenApp ist ein toller weiterer Schritt zur Digitalisierung Ihrer Kirche. Es ist eine großartige Möglichkeit das Prinzip der Offenen Kirchen zu unterstützen und mehr Besucher in Ihre Kirchengemeinde einzuladen. Wenn also auch Sie Teil dieser tollen Bewegung sein wollen, kontaktieren Sie ganz einfach Ihren landeskirchlichen Ansprechpartner/Ihre landeskirchliche Ansprechpartnerin. Für die Aufnahme des Audio-Guides, der Fotos und Videos stellt die EKD sogar eine großartige Möglichkeit zur Entlastung der Gemeinde zur Verfügung: mit Hilfe eines sogenannten 'Service-Points' können Sie den Audio-Guide, Fotos und Videos Ihrer Kirche gestalten. Somit wird nicht nur die bestmögliche Qualität aller Ton- und Bildaufnahmen garantiert sondern auch eine enorme Entlastung für Ihre Gemeinde. Sie können zwischen den folgenden drei Möglichkeiten wählen:
- Modell "Full-Service": Ein journalistisch geschulter Mitarbeiter besucht die Kirchengemeinde und schreibt alle relevanten Texte. Sie müssen lediglich die Endabnahme durchführen.
- Modell "Teil-Service": Die Kirchengemeinde vor Ort wählt die Stationen aus, schreibt die Texte selbst, besorgt die Fotos und sendet alles an den Service-Point.
- Modell "Kirchenführer-Heftchen": Es wird ein Kirchenführer-Heftchen erstellt, Audioguide-Inhalte fallen als (kürzeres) Nebenprodukt ab.
Diese und viele weitere Informationen für einen allumfassenden Einblick, erhalten Sie von Ihrer Landeskirche oder aber auch über diesen Link.