ChurchDesk Blog: Als Kirche mehr Menschen erreichen

Drei Wünsche für die Kirche in der digitalen Gegenwart: Jörg Dechert, Katharina Plehn-Martins & Andreas Büsch

Geschrieben von Alissa Kim Neu | 12.12.21 14:30

Wir begehen heute den dritten Advent, fast mehr als die Hälfte dieser Zeit ist schon vorbei. Was haben Sie in dieser erlebt? Bei uns auf dem Blog sind mit Ihren Wünschen ERF-Vorstandsvorsitzender Jörg Dechert, Autorin Katharina Plehn-Martins und der kath. Theologe Andreas Büsch zu Gast. 

 

Dr. Jörg Dechert (Vorstandsvorsitzender ERF-Medien)

  • Dass die Kirche Jesu sich ihres „Warums“ neu bewusst wird. Sie mag ihre zeitgebundene Gestalt verändern, aber sie wurzelt in der Berufung durch Jesus. 
  • Dass die Kirche Jesu danach ihr „Wie“ und „Was“ radikal neu denkt. Digitalisierung nicht als „Phänomen“ seziert, sondern als Chance für die eigene Zukunft nutzt.
  • Dass die Kirche Jesu dabei experimentierfreudig unterwegs ist. Wer von Vergebung weiß, und das Ende der Geschichte kennt – was hat der zu verlieren?

Katharina Plehn-Martins (Pfarrerin, Coach und Autorin) 

  • Klugheit wünsche ich meiner Kirche, nicht jedem Trend hinterherzulaufen,
    sondern ihre spezifische Botschaft in der gegenwärtigen pluralen Welt mit
    didaktischer Kreativität ins Digitale umzusetzen.
  • Dazu Kompetenz, ihre digitale Präsentation durch eigene Zugänge zu Menschen jeden Alters an ihren jeweiligen Orten zu bringen.
  • Nicht zuletzt wünsche ich meiner Kirche Weite, Globales für Regionales zu nutzen, digitale Formate zu entwickeln, die regionale kirchliche Wirklichkeiten erfassen und Vertrautes sichtbar machen.

Katharina Plehn-Martins zweites Buch SEHNSUCHT himmelwärts ist im Patmos Verlag erschienen.

Andreas Büsch (kath. Theologe & Professor für Medienpädagogik

und Kommunikationswissenschaft

  • Eine „Kultur der Digitalität“ (Stalder 2016) ist meines Erachtens die größte Herausforderung für Kirche und ihre Strukturen seit der Erfindung des Drucks mit beweglichen Lettern vor fast 500 Jahren. Daher wünsche ich mir dass Kirche sich von Zentralismus und Klerikalismus verabschiedet und wirklich in einer solchen Kultur der Gemeinschaftlichkeit und der Diversität ankommt.
  • dass neue Wege, Glauben zu leben, auszudrücken und zu feiern, immer mehr zu einer Selbstverständlichkeit werden.
  • und dass wir bei alldem eine gute Kultur des Experimentierens, aber auch des Scheiterns – denn auch daraus lernen wir – entwickeln.

                                                                                                                                        Sascha Draheim © Clearingstelle Medienkompetenz