ChurchDesk Blog: Als Kirche mehr Menschen erreichen

Aus dem Schatten von Halloween treten

Geschrieben von Alissa Kim Neu | 13.10.21 11:36

Am 31. Oktober ist nicht nur Halloween, sondern auch Reformationstag. Und den nehmen sich Lübecker Kirchen wie die St. Marienkirche seit 2017 zum Anlass, um eine ChurchNight für Konfirmanden zu veranstalten. Mit dabei als Organisationshilfe: ChurchDesk. 

Veranstaltung in der St. Marienkirche Lübeck - Foto: Thorsten Wulff 

Wo es letztes Jahr noch ausfiel, könnten in diesem Jahr am Abend des 31. Oktobers wieder die “Süßes-oder-Saures”-Rufe durch die Straßen hallen und als Schreckensgespenster, Vampire oder Hexen verkleidete Kinder an den Türen klingeln. 

Doch am 31.10 gibt es jedes Jahr noch einen anderen Feiertag: den Reformationstag. Trotz der großen Feier zum Reformationsjubiläum 2017 bedeutet er für die meisten Menschen wenig - jedenfalls weniger als der importierte amerikanische Verkleidungs-Tag. 

Nicht nur im Zeichen von Halloween 

Pfarrer Robert Pfeifer, St. Marienkirche zu Lübeck 

Damit der Reformationstag wieder mehr aus dem Schatten des Halloweenfests heraustreten kann, startete das evangelische Jugendwerk in Württemberg schon 2006 die ChurchNight-Kampagne. In Vorbereitung auf das 500-jährige Jubiläum des Reformationstags 2017 wurde dann deutschlandweit zehn Jahre lang auf eine solche ChurchNight hingearbeitet, um durch jugendgerechte Veranstaltungen jungen Menschen die Bedeutung der Reformation näher zu bringen. Bei diesen Veranstaltungen beteiligte sich auch die evangelische Kirche St. Marien in Lübeck. 

2017 war die ChurchNight dort ein voller Erfolg: Knapp 700 Konfirmanden und Konfirmandinnen aus dem ganzen Kirchenkreis kamen so am 30.10. 2017 zusammen. Im Kirchenschiff, nur durch Kerzen beleuchtet, spielte eine Band die vielen jungen Besucher verteilten sich in die Seitengänge und Räume der Kirche, allein oder gemeinsam, für Fantasiereisen, handwerkliche Aufgaben oder Taizégesang. 

Zentrale Themen der Reformation entdecken

Laut Pfarrer Robert Pfeifer, Pastor der St. Marienkirche und Leiter der Konfirmandenarbeit seit vielen Jahren, ging es dabei um die Themen Freiheit, Bildung, Verantwortung und die eigene Entscheidung. Also um gerade die Inhalte, die Luther in den Vordergrund rückte und die durch die Reformation in der Aufklärung und in einer kritisch denkenden Gesellschaft mündeten. Selber lesen, verstehen und hinterfragen - diese Erfahrung sollte auch den Jugendlichen im großen Kreis durch die ChurchNight möglich gemacht werden. 

Eingeladen waren hauptsächlich Konfirmanden, aber auch junge Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beteiligten sich an diesem besonderen Abend, der bis 2019 noch zweimal wiederholt wurde, bevor Corona ihn ausbremste. 

ChurchDesk + ChurchNight = perfect fit 

Dieses Jahr sind nur dezentrale Veranstaltungen geplant - jeweils an einem anderen Ort und nur in kleinen Gruppen. Pfarrer Robert Pfeiffer kümmert sich als Konfirmandenbeauftragter der Stadt Lübeck gemeinsam mit dem Konfirmandenbeauftragten des Bezirkes Lauenburg, Oliver Erckens und zwei Diakoninnen darum. Sie möchten auch andere Gemeinden dazu motivieren, selbst in diesem Jahr Jugendlichen eine Veranstaltung am Vorabend des Reformationstags zu bieten und das geschichtliche Ereignis so erfahrbarer zu machen. 

Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der St. Marienkirche, die seit seit drei Jahren ChurchDesk erfolgreich nutzen und die derzeit mit anderen Lübecker Stadtkirchen an einem Pilotprojekt zu ChurchDesk-Kirchenportalen arbeiten, verwenden auch in diesem Jahr ChurchDesk für die Organisation der ChurchNight. Dort, wo die Software bei 700 Jugendlichen schon eine Erleichterung war, vereinfacht ChurchDesk jetzt auch die Planung der kleineren, dezentralen Version der Veranstaltung.

Weniger Arbeitsaufwand in der Konfirmandenarbeit  

Über die ChurchDesk-Formulare, die direkt auf die Webseite eingebunden werden, können sich Konfirmanden einfach anmelden, auf der Homepage ist das Event gut platziert. Mit einem Klick im Kalender können Mitarbeiter der Pfarrei die Veranstaltung auch als Post in Facebook und in den Newsletter übertragen. Das mache vieles einfacher. Für Robert Pfeifer ist ChurchDesk ein sehr vertrautes und verlässliches Instrument im täglichen Arbeitsablauf, da es ihm so manchen Arbeitsaufwand und die schwere Aktentasche spart. 

Früher sei es nämlich gerade für Konfirmandenveranstaltungen- und freizeiten immer nötig gewesen, viele Dokumente mitzuschleppen. Heute habe er alles, was er brauche, einfach immer digital dabei. Die Jugendlichen hängen an die elektronischen Anmeldeformulare alle notwendigen Nachweise an - und voilà kann die Reise losgehen. 

Churchnight im kleinen Rahmen

Auch wenn die ChurchNight dieses Jahr wohl nicht so groß werden wird wie 2017, plant Robert Pfeifer die Veranstaltung natürlich trotzdem schon eine ganze Weile. Intern tauschen sich die Beteiligten über die ChurchDesk-Plattform aus, teilen dort Ideen und suchen gemeinsame Termine oder leiten Mitteilungen an andere Gemeinden weiter. Am 30.10. werden dann die Konfirmanden von Pfeifer und einer anderen Innenstadtgemeinde neben anderem Programm in der Stille der abendlichen Kirche auf das Dach steigen und den besonderen Blick über die Stadt genießen. 

Übrigens: Wir kennen die Ursprünge des Reformationstags, aber wo Halloween eigentlich herkommt, ist gar nicht so einfach zu belegen. Es könnte sich um eine vormals christliche oder auch um eine keltische Tradition handeln. Sicher ist, dass Halloween aus Irland kommt und sich mit den irischen Aussiedlern in Nordamerika und Kanada verbreitete. Die Forderung nach Süßigkeiten lässt sich wohl auf den Tag der Allerseelen, also dem zweiten November, zurückverfolgen, an dem Christen durch die Dörfer zogen, um eine süße Brotspeise namens “Seelenkuchen” zu erbeten.